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Trauergefühle - Angst

Angst ist oft eine recht dominante Mitspielerin in der Runde der Trauergefühle und wird oft auch belastend empfunden. Da ist die Angst, „dass das noch mal passiert“, „dass wir nie Kinder haben werden“, „dass wir nie wieder glücklich sein werden“, „dass wir auch andere geliebte Menschen verlieren könnten“…

Die Angst lässt die Gedanken kreisen und kommt oft von einem Gedankenfetzen zum nächsten und schaukelt sich hoch, bis wir am Ende das Gefühl haben, komplett von ihr umgeben zu sein. Manchmal lohnt es sich dann, sie genauer anzuschauen und die Gedanken zu Ende zu denken. Oft schickt uns die Angst in die Zukunft oder in die Vergangenheit und ganz weit weg von dem Moment und der Situation, in der wir gerade sind. Ob wir wieder glücklich werden können, wissen wir gerade jetzt nicht. Wir können in dem Moment, in dem wir gerade sind, aber die Dinge tun, die uns gut tun und uns vielleicht einen Schritt weiter bringen - auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist.

Die Angst macht uns aber auch auf Dinge aufmerksam – sie ist auch eine hilfreiche Ratgeberin, wenn wir ihr zuhören. Es lohnt sich, sie nicht wegzuschieben, sonst wird sie eher größer, sondern ihr etwas Aufmerksamkeit zu schenken. „Was, wenn es noch mal passiert?“ – hier wäre eine mögliche Aufmerksamkeit, zu fragen, ob wir gerade etwas tun können, z.B. müssen wir ganz praktisch noch Untersuchungen durchführen lassen oder haben wir noch offene Fragen an Ärztinnen oder Hebammen, um unser Risiko einschätzen zu können? Oder haben wir alles getan und können in diesem Moment nichts mehr tun, als vielleicht Vertrauen und Mut wieder zu finden?

In unseren Kursen und Beratungen machen wir der Angst manchmal bildlich ein Geschenk, wie auf den Bildern. Und dann verändert sie sich oft.