Bilder von einem toten Menschen machen?
Das klingt doch im ersten Moment für die meisten seltsam. Ist das nicht pietätlos? Darf man das überhaupt? Ja, ja und ja lautet die Antwort für Sterneneltern. Denn was bleibt uns sonst von unseren Sternenkindern, wenn nicht die Bilder von ihrem kurzen sichtbaren Dasein auf dieser Welt. Von unserem knapp bemessenen Zusammensein mit ihnen?
Es ist inzwischen Standard, dass auch die Hebammen Bilder von den Babys machen und diese aufbewahren, wenn die Eltern erst mal keine Fotos sehen oder haben möchten. So können sich Eltern auch später noch dafür entscheiden, wenn sie bereit sind.
Viele Hebammen oder andere Mitarbeiter in den Kliniken empfehlen den Eltern inzwischen auch immer öfter die Sternenkindfotografen, die den Eltern besondere, würdevolle und liebevoll gemachte Erinnerungen an diese kurze Zeit mit ihren Kindern schenken. Diese Fotografen arbeiten ehrenamtlich, aber beherrschen die Fotografie professionell.
Für manche Eltern sind diese Bilder ein besonderer Schatz, den sie mit niemanden oder nur mit wenigen teilen. Andere möchten die Bilder gerne ganz vielen zeigen, weil sie nur so ihre Kinder anderen „bekannt“ machen können. Manchen ist es auch wichtig ihren Kindern durch die Bilder eine „Gestalt“ zu geben und sie aus der „es war doch nur eine Fehlgeburt“-Ecke herauszuholen, in die sie manche stellen wollen. Sie möchten zeigen, dass da ein Mensch war, um den sie trauern und nicht nur ein etwas, das „eh noch nicht wirklich da war“.
In den folgenden Posts geht es ganz genau darum: das erste und das letzte Bild. Willkommen heißen und Abschied nehmen.
Wir sind stolz, euch in unserem Blog Magnus vorzustellen: nach dem Tod seiner Tochter, die er selbst fotografierte, engagiert er sich ehrenamtlich als Sternenkindfotograf. Diese besondere Perspektive als Papa berührt uns sehr.
Und wir danken der Sternenkindfotografin Susanne Krauss für die vielen wertvollen Informationen und berührenden Bilder über die Wassermethode.