Das schöpferische Tun im Angesicht des Verlustes?
Ein Gegensatz? Wir finden Nein.
Wir arbeiten sowohl in den Gruppen als auch in der Beratung gern und oft
kreativ, gestalterisch, handwerklich, ästhetisch.
„Es ist so viel Liebe übrig“ ist
ein Satz von den Eltern, der uns so unter die Haut geht. Die Liebe, die Zuwendung, die Hoffnung, die Freude. All das kann auf den ersten Blick nirgends hin, ist scheinbar umsonst, verloren. Also
finden die Eltern Wege, diese Liebe auszudrücken. Sich Zeit nehmen für das verstorbene Kind, sich auf eine Sache konzentrieren, sich mit schönen Dingen zu umgeben, etwas zu schaffen. All das
hilft. Vielleicht, vielleicht gibt es sogar Zuversicht, bald das Leben wieder selbst ein bisschen gestalten zu können.
Der zweite Grund warum wir es so wertvoll finden,
sich kreativ auszudrücken ist, dass die gestalteten Objekte eine magischer Brücke sind: man kommt ins Gespräch wo sonst alle Worte fehlen. Am Ende der Gestaltung sprechen wir
darüber, was mit dem Geschaffenen jetzt passiert, wem es gezeigt wird. Manche Dinge bleiben im Privaten, manche werden mit den liebsten Menschen geteilt, andere gehen in die Öffentlichkeit weil
sie am Grab einziehen oder als Profilbild stolz präsentiert werden. All das kann helfen, mit den Menschen und der Welt in Verbindung zu bleiben und das ist zu dieser manchmal so dunklen und
schweren Zeit so ein wertvoller, goldener Schatz.