„Es ist so viel Liebe übrig“ ist ein Satz von den Eltern, der uns so unter die Haut geht. Die Liebe, die Zuwendung, die Hoffnung, die Freude. All das kann auf den ersten Blick nirgends hin. Also finden die Eltern Wege, diese Liebe auszudrücken. Sich Zeit nehmen für das verstorbene Kind, sich auf eine Sache konzentrieren, sich mit schönen Dingen zu umgeben, etwas zu schaffen.
Wir reden oft von „stolzen Eltern“. Wir kennen das Gefühl, voller Stolz zu erzählen, dass sich ein Kind auf den Weg gemacht hat. Wenn jedoch Eltern erfahren oder erleben, dass ihr Kind einen anderen Weg geht - was passiert mit der Empfindung? Wo geht sie hin, wenn das Leben „weitergeht“? Was wird aus dem Stolz?
Wofür bist du heute dankbar?
Ist die Frage unangemessen bei ein Sterneneltern?
Wir finden nein. Unsere Erfahrung ist, dass es sich lohnt, einen Zeitpunkt am Tag zu haben an dem man innehält und zurückblickt - was war schön?
Angst ist oft eine recht dominante Mitspielerin in der Runde der Trauergefühle und wird oft auch belastend empfunden.
Die Angst lässt die Gedanken kreisen und schaukelt sich hoch, bis wir das Gefühl haben, komplett von ihr umgeben zu sein. Manchmal lohnt es sich, sie genauer anzuschauen und die Gedanken zu Ende zu denken. Die Angst ist aber auch eine hilfreiche Ratgeberin, wenn wir ihr zuhören. Es lohnt sich, sie nicht wegzuschieben!
Birgit Rutz hat diesen Satz in einem Interview gesagt: “Nach allen Erklärungen und Informationen, die ich den Eltern geben darf, gibt es immer diese eine wichtige Antwort: Es erwartet euch Liebe.”
Jede Frau hat Anspruch auf die Betreuung durch eine Hebamme in der Zeit der Schwangerschaft sowie nach einer Geburt. Unabhängig von der Schwangerschaftswoche.
Immer wieder reden wir hier vom Thema Folgeschwangerschaft. Aber eines sollte dabei nicht zu kurz kommen: was ist, wenn es keine Folgeschwangerschaft mehr gibt und die Eltern sich neben der Trauer um das verstorbene Kind mit dem Abschied von ihrem Kinderwunsch auseinandersetzen müssen?